Abgabe in Höhe von 20 Cent Bremse für die Getränkedose
Ein Umweltbündnis will eine Abgabe für umweltschädliche Getränkeverpackungen. Mehr als 5000 Unternehmen wollen sich bei "Mehrweg ist Klimaschutz" beteiligen.
BERLIN taz | Die Getränkedose feiert gerade ihr Comeback, im dritten Jahr in Folge konnten die Hersteller ihren Verkauf steigern. Dabei ist sie die Verpackung, bei deren Herstellung am meisten Energie und Ressourcen verbraucht werden. Im Moment hat die Dose laut Marktforschungsinstitut GfK zwar nur einen Marktanteil von 0,1 Prozent.
Das könnte sich aber bald ändern, denn Coca-Cola bietet sie seit April wieder flächendeckend in Supermärkten an. Nicht nur die Dose ist bei den Deutschen beliebt, sondern auch Einwegflaschen und Getränkekartons. Laut GfK wurden 2010 gerade einmal 23,5 Prozent aller Erfrischungsgetränke in Mehrwegverpackungen verkauft. Ein Jahr davor waren es noch 26,2 Prozent. 93 Prozent aller fruchthaltigen Getränke wurden 2010 per Einweg verkauft.
Die Deutsche Umwelthilfe will gegen diesen Trend ankämpfen und hat zusammen mit Mehrweg-Getränkeverbänden eine Allianz gegründet. Sie soll mittelständische Getränkehersteller unterstützen und Mehrwegverpackungen stärken. Die Allianz fordert eine Lenkungsabgabe für Einwegverpackungen in Höhe von 20 Cent.
"Mehrwegglasflaschen stellen das ökologisch und qualitativ beste Verpackungssystem dar", stellt Roland Demleitner vom Verband privater Brauereien fest. Darüber hinaus fordert die Allianz, dass Mehrwegflaschen in Zukunft auch als solche gekennzeichnet werden.
Umweltminister Röttgen soll Kennzeichnung durchsetzen
Im Moment sei der Unterschied für den Käufer kaum erkennbar. Einwegflaschen würden den Mehrwegflaschen immer mehr ähneln, sagt Sepp Gail, der Vorsitzende des Verbands des Deutschen Getränke-Einzelhandels. "Eine irreführende Produktbezeichnung verwischt die Erkennungsmerkmale von Einweg- und Mehrwegverpackungen", so Gail. Er fordert von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU), eine verpflichtende Kennzeichnung durchzusetzen, wie sie auch im Koalitionsvertrag vereinbart ist.
Die Allianz will nun eine breit angelegte Informationskampagne starten. Mehr als 5.000 Unternehmen wollen sich an der Kampagne "Mehrweg ist Klimaschutz" beteiligen und ihren Kunden Plakate, Flyer und Beratungen zum Thema anbieten.
Das Bündnis geht davon aus, dass jedes Jahr 1,25 Millionen Tonnen CO2 weniger emittiert würden, wenn man Getränke ausschließlich in Mehrwegflaschen abfüllen und verkaufen würde. 21 Milliarden alkoholfreie Getränke trinken die Deutschen insgesamt pro Jahr. 2003 wurde das Pfandsystem für Einwegverpackungen eingeführt - mit dem Ziel, das Mehrweg-System zu fördern. Seitdem sinkt die Mehrweg-Quote.
Was ist denn das schon wieder für ein Kindergartentheater? Man kann doch nicht den Kunden dazu zwingen ein schlechtes Produkt zu kaufen indem man das bessere Produkt so lange schlecht macht bis es unattraktiv wird. Wenn sie Mehrweg retten wollen, dann sollten sie sich leiber Gedanken darüber machen wie man Mehrweg attraktiver machen könnten. Selbst wenn es stimmt, daß Mehrweg weniger umweltschädlich (umweltfreundliche Verpackungen gibt es nicht) ist als Dosen, was bis heute nicht bewiesen ist (!!!), dann ist dies der einzige Vorteil den es hat und bleibt dennoch ein ungewolltes, weil umständliches, schweres, unhygienisches Produkt. Das Konzept Mehrweg ist rein marketingstrategisch eine Katastrophe.
Von mir aus sollen die eine Pflichtabgabe auf Dosen einführen - wenn dadurch das Pfand wegfällt.
Zudem sollte an dieser Stelle (wie immer) der wichtigste Punkt, weshalb Dosen eigentlich vom Pfand befreit werden sollten, nicht vergessen werden: Es gibt keine alternative Verpackung zur Getränkedose!!!
Das, was die DUH und die Mehrwegverbände hier durchsetzen wollen, hat, meiner Meinung nach, ÜBERHAUPT NICHTS mehr mit Umweltschutz zu tun. Es handelt sich um puren Lobbyismus zu gunsten der an Mehrweg-orientierten Getränkehersteller und Verpackungsindustrie und zudem um eine große Verbraucherabzocke. Was meint ihr wohl was passiert, wenn die sich tatsächlich durchsetzen können? Dann werden nicht nur Getränke in Einwegverpackungen teurer werden, sondern auch Getränke in Mehrwegverpackungen, aufgrund des abgeschwächten Konkurrenzdrucks. Zugleich würden die Discounter jedoch, um die zusätzlichen 20 cent zumindest teilweise abzufangen, die Qualität ihrer Getränke senken und den Preisdruck auf die Abfüller erhöhen. Und zuletzt frage ich mich, was die mit der "20 cent Abgabe" machen wollen? Wer das Geld bekommt, bzw. worein es investiert werden soll ist leider nirgendwo explzit angegeben.
Wenn die DUH wirklich etwas für die Umwelt tun möchte, dann sollte sie am besten anfangen das Mehrwegsystem zu reformieren. Denn das, was dort vor allem im Biersegment abgeht, ist ökologisch gesehen Schwachsinn. Mann müsste sich eigentlich auf max. zwei einheitliche Normflaschen und -farben begrenzen, sowie individuelle Getränkerahmen und den Einzelverkauf (bzw. "Sixpackverkauf") von Mehrwegflaschen stark einschränken. Aber da das für die DUH ein Schlag ins eigene Lager wäre, denken nichtmal im Traum daran.
Vor allem jetzt, wo das Einwegpfand nach hinten losgegangen ist, wird ausgerechnet von denen eine Zwangsabgabe gefordert die damals dagegen waren und auf Biegen und Brechen dieses schwachsinnige Einwegpfand durchgesetzt haben, obwohl damals schon Experten genau das vorher gesagt haben was eingetreten ist und deshalb die Zwangsabgabe für sinnvoller und effektiver gehalten haben, zumal diese Lösung keine nenneswerten Zusatzkosten (Automaten, Handling bzw. Transporte und Clearing) für Handel und Hersteller bedeutet hätten und man dieses Geld der Zwangsabgabe aktiv für den Umweltschutz hätte einsetzen können.
Diese Tatsache allein zeigt schon was das für Schwachköpfe mit Tunnelblick sind die lieber Millionen von Euros im Nichts verpuffen lassen anstatt Milliarden zum Schutze der Umwelt zu bekommen.
Mal ganz abgesehen davon geht es der Mehrweglobby am wenigsten um den Umweltschutz sondern es ist pure Existenzangst. Anstatt in fortschrittliche Abfüllanlagen für zeitgemäße Getränkeverpackungen zu investieren versuchen die lieber mit aller Kraft ein längst überholtes Auslaufmodell am Leben zu erhalten. Vor allem ist doch Mehrweg für die Abfüller ein Kostenfaktor. Das ist doch absolutes unwirschaftliches Denken.
Nur zur Info. Bei mir geht es in erster Linie ums Thema Glasflasche vs. Dose, weil eine Flasche keine Dose erstetzen kann. Bei PET ist das was anderes, da macht es keinen großen Unterschied ob Mehrweg oder Einweg, da beides von der Sache her das gleiche ist. Zudem könnte man MW-PET auch genauso wie EW zu 6er Einheiten verpacken und anbieten. die paar gramm mehr Gewicht der dickeren Plastikflaschen machen da auch keine großen Unterschied.
Meine Reform der VerPack würde daher so aussehen.
- Einwegpfand komplett abschaffen - Zwangsabgabe (Höhe = ca.25% des eigentlichen Verkaufspreises) auf alle übrigen Einwegverpackungen (Dosen, Getränkekartons, Spirituosen-/Weinflaschen, Milch und Milchmischgetränke, halt alles wo Getränke - welcher Art auch immer - drin sind) - Einweg-PET verbieten bzw. durch MW ersetzen (auch Saft etc.) (individuelle Flaschenformen nur bei Marken) - Einweg-Glas verbieten bzw. durch MW ersetzen: nur eine Form, drei Farben (Braun, Grün, farblos), zwei Größen (0,5L / 0,33L) - Mehrwegkästen und -flaschen überall abgebbar wo MW verkauft wird, Sortierung über Sortiercentren - MW-Pfand erhöhen um Rücklaufquote zu steigern (Pfandanpassung so, daß der Gesamtpreis etwa in gleicher Höhe ist mit vergleichbaren Einwegpackungen)
In allem was Du zur DUH gesagt hast gebe ich Dir zu 100% Recht. Zu Deinen Reformvorschlag habe ich aber einige Kritikpunkte.
Zunächst mal: Wieso überhaupt eine Zwangsabgabe auf Einweg? Ich nehme an, weil dies in Anbetracht der massiven Lobbyarbeit von DUH &Co politisch notwendig ist, um das Einwegzwangspfand abzuschaffen... ok, das muss also bleiben.
Im Prinzip läuft Dein Vorschlag ja darauf hinaus, Einwegverpackungen mit Ausnahme von Dosen und Tetrapacks komplett zu verbieten (kein EW-PET, kein Glas). Der Vorschlag würde also zu einer bedeutenden Stärkung der Dose führen, da die Dose dann die einzige Verpackung wäre, die nicht vom Verbraucher zurückgebracht werden muss. Ich denke das ist nicht umsetzbar und außerdem würde dadurch der Punkt Reduzierung der Handling-Kosten ja wieder kaputt gemacht werden, denn das würde bedeuten, dass z.B. Discounter nun auch Mehrweg handlen müssten. Sie müssten also neue RÜcknahmeautomaten anschaffen die auf Annahme von Mehrweg eingestellt sind. Sie müssten am Mehrwegsystem teilnehmen, was bedeutet sie brauchen einen größeren Stauraum für Leergut etc etc etc. Ich denke also nicht, dass es sinnvoll wäre, Einweg PET und Glas zu verbieten (abgsehen davon dass dies mit der EU nicht machbar ist, siehe Dänemark, die ein Dosen-Verbot hatten was von der EU gekippt wurde).
Mein Gegenvorschlag wäre: Mehrweg komplett abschaffen! Einsehen, dass Mehrweg in der freien Marktiwrtschaft, in der Verpackungen für die Hersteller eine wichtige Marketingmaßnahme sind, nicht mehr funktioniert. Die Brauereien wollen und werden ihr Bier nicht in Standardflaschen abfüllen. Also sollte man einfach ein vernünftig funktionierendes Recycling-System installieren, eine Abgabe von 5c auf alle Getränkeverpackungen einführen, und diese Abgabe zu Umweltfördernden Maßnahmen (z.B. Abfallbeseitigung an Straßen etc) nutzen. Das wäre für mich die zeitgemäße Lösung. Die meisten Materialien lassen sich heutzutage so gut recyclen, dass kein Mensch Mehrweg braucht.
Naja, daß mein Vorschlag auch keine optimale Lösung ist, ist klar. Aber ich denke alles ist besser als so wie es jetzt ist bzw. wie die es gerne hätten. Zudem sollen meine Ideen auch eine Art Kompromiss sein, womit eigentlich alle Seiten leben könnten. Selbstverständlich wäre mir gar keine Abgabe auch lieber. Aber auf der anderen Seite würden die heutigen Preise diese schon beinhalten, da die Preise ja auch aufgrund des Pfandes gestiegen. Vorher hatte eine 0,33er Coke meist -,29€ gekostet. Somit würden die heutigen Preise einfach bleiben, nur ohne Pfand.
EW-PET und -Glas würde ich auch nur verbieten, weil es nicht zwingend notwendig wäre, da es ja hier auch MW gibt. Bei der Dose ist dies nicht so. Selbst wenn ich wollte könnte ich nicht auf Mehrweg umsteigen, da es keine Mehrwegdosen gibt. Wenn ich Dosen will muss ich Einweg kaufen, ich habe keine Wahl. Deshalb müssen Dosen vom Pfand befreit werden.
Mehrweg muss man nicht abschaffen, du siehst ja, es schafft sich ja selbst ab, trotz Einwegpfand.
Die beste Lösung wäre wenn alles so geblieben wäre wie es war. Jeder konnte das kaufen was er wollte und alle waren glücklich. Bis diese Umweltterroristen kamen...
Doch die haben einen funktionieren Getränkemarkt so sehr kaputt gemacht, daß selbst wenn sie alles rückgängig machen würden, es nie wieder so wie vorher werden würde. Die haben sich ihr eigenes Grab geschaufelt und machen andere dafür verantwortlich.
Ganz ehrlich, ich bin da total entspannt! Rechnet mal nach, 20 Cent pro Dose/Flasche extra macht bspw. bei einer Palette Dosen 4,80€. Dann kann man sich auch gleich in Holland 2 Paletten bestellen, Porto kostet um die 6€. Ich persönlich würde nach so einer Abgabe überhaupt keine Getränke mehr selbst kaufen, sondern regelmäßig per Post bestellen. DHL und Auslandshandel wirds freuen, die Umwelt wird noch mehr verpestet, die DUH sieht wie gehabt doof aus. Da kommen auch ordentliche Rabatte zustande.
Denn wenn die Abgabe kommt, dann wird sich das schnell rumsprechen, dass man sich seinen Monatsvorrat Getränke zum gleichen Preis ganz ohne Pfand an die Haustür liefern lassen kann. Im Moment mache ich das nicht, weil es sich rechnerisch nicht lohnt und ich lieber das Pfand zurückhole. Wenn die 20 Cent kämen, lohnt es sich allerdings schon. Wenn Amazon schlau ist, dann zieht es einen Amazon.nl Webshop auf und verkauft von dort Dosengetränke. Wäre legal, Grenzen sind ja offen etc..
Meiner Meinung nach ist Pfand generell unnötig. Es würde reichen, wenn man das Einwegpfand wieder kippt und zurück zum grünen Punkt geht, denn die Müllsortieranlagen sind heute moderner und trennen fast 100% automatisch.
Und PR mäßig ist auch noch viel drin, man kann ja die Raucherpogromstimmung ausweiten und mal dezent in öffentlichen Foren und Medien nachfragen, weshalb sich die DUH eigentlich so gemein mit der Alkoholindustrie (Bierbrauer treibende Kraft) macht, die für alkoholvergiftete Kinder und tausende Alkoholtote jährlich steht? Müssen wir wirklich noch mehr Kinder für die Umwelt opfern, immerhin ist eine Buddel Bier oft billiger als eine Dose Cola und harter Sprit ist weder Mehrweg, noch bepfandet. Wenn schon mit Verzerrungen gearbeitet wird, dann können wir das doch auch tun...
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