Nach dem Coup mit importierter Billig-Cola aus Tschechien plant Denner bereits den nächsten Schritt. Die Migros-Tochter nimmt den Soft-Drink in der Büchse ins Visier: «Wir prüfen den Parallelimport von Coke-Dosen», so Sprecherin Paloma Martino. Auf dem Graumarkt gehts zu wie im Krimi. Denner-Einkäufer klopfen ihre Mittelsmänner auf Kontakte zu Zwischenhändlern ab. Streng geheim ist alles, sonst würde der Schweizer Markenanbieter sofort versuchen, die Quelle trockenzulegen. Jede einzelne Flasche wird mit einem Etikett mit deutschsprachigen Infos und Herkunftsland beklebt – Verpackungen werden dazu geöffnet und verschlossen. Graumarkt-Dosen machen noch mehr Arbeit. Daher sind sie rar in der Schweiz. Ausnahmen: Die Landi verkauft aktuell Coca-Cola aus Dänemark, 24 Büchsen (à 0.33-Liter) für 11.50 Franken. Die Inhaltsangaben in einer Schweizer Landessprache, wie vom Gesetzt vorgegeben, fehlen allerdings auf den einzelnen Dosen. Otto’s kontert nächsten Mittwoch mit einer Kampf-Aktion: Dasselbe Gebinde kostet Fr.10.95. Woher es kommt, legt der Billigheimer nicht offen. Bei anderen Detailhändlern steht Coca-Cola «Made in Italy» im Regal. Warum? «Das Volumen für eine Abfüllung ist hierzulande zu klein, daher produzieren wir die Dosen-Cola in Italien», sagt Patrick Bossart von Coca-Cola Schweiz. Das Konzentrat sei aus Irland, Inhaltsstoffe wie Wasser oder Zucker stammten aus Italien. Das Rezept sei das gleiche wie in der Schweiz. «Geschmacklich gibt es also keinen Unterschied.» Ab 1. April verlangt der Getränkemulti 6 Rappen mehr pro Dose von den Detailhändlern. Dies dürfte die Branche noch mehr zu Graumarkt-Importen anspornen.
Es wird imme mehr Coca-Cola in die Schweiz importiert, satt vor Ort produzierte zu kaufen. Das Problem sind die Preise die Coca-Cola-Schweiz verlangt. Das ganze geht schon lange.
Hier ein weiterer Bericht dazu:
Denner importiert Coca-Cola aus Tschechien Ab Mittwoch gibts im Denner günstigeres Coca-Cola aus Tschechien. Die Schweizer Niederlassung ist wenig erfreut und wirft dem Discounter Kurzsichtigkeit vor.
Der Discounter Denner geht neue Wege im Preiskampf um die Kunden und importiert Coca-Cola-Flaschen aus Tschechien, berichtet «Blick.ch». Seit Monaten schaffen Lastwagen die Flaschen in die Schweiz, wo sie einen deutschsprachigen Aufkleber mit Angaben des Produktionslandes erhalten. «Wir gehen per sofort gegen die überhöhten Preise der Schweizer Coca-Cola-Niederlassung vor», sagt Sprecherin Paloma Martino. Ab Mittwoch sind die tschechischen Colas in den Regalen der 800 Filialen. Vorerst werden aber nur 2-Liter-Flaschen angeboten – weitere Grössen und Dosen seien in Prüfung.
Bei der Schweizer Coca-Cola-Niederlassung in Brüttisellen ist man wenig erfreut: «Was Denner macht, ist kurzsichtig», sagt Sprecher Patrick Bossart. 1000 Arbeitnehmer würden Coca-Cola in heimischer Produktion herstellen und damit die Versorgung sowie die lokale Wertschöpfung sichern. Laut «Blick» generiert Grosskunde Denner rund ein Viertel des Umsatzes von Coca-Cola Schweiz.
Parallelimporte sorgen ür Preisdruck
Für die Kundschaft zahlt sich die Europareise der Coca-Cola-Flaschen aber nur minim aus: Die importierten Flaschen kosten neu 25 Rappen weniger wie bei den Konkurrenten Aldi und Lidl – nämlich Fr. 2.25.
Denner hat bereits in der Vergangenheit mehrfach mit Preissenkungen dank Parallelimporten für Aufsehen gesorgt. Vor einem Jahr etwa bei Nescafé Gold des Nahrungsmittelmultis Nestlé oder bei Produkten der italienischen Firma Ferrero.
Lob vom Konsumentenschutz
Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, lobt die Bemühungen des Discounters, über Parallelimporte die Preise zu senken. «Das ist ein wichtiger Schritt. Leider ist Denner der einzige Schweizer Detailhändler, der das macht.», sagte Stalder gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Dass Coca-Cola unter dem Druck der Importe die eigenen Preise für Schweizer Abnehmer senken wird, glaubt sie aber nicht. Denner werde es kaum gelingen, langfristig Coca-Cola in Tschechien zu beschaffen. «Coca-Cola wird versuchen, dies zu unterbinden, indem bei den Zwischenhändlern, die an Denner verkaufen, eingeschritten wird», erklärt Stalder.
Busse wegen Exportverbot
Ein solches Vorgehen erlebte Denner mit Elmex-Zahnpasta. Der deutsche Hersteller erlegte seinem österreichischen Lizenznehmer ein Exportverbot auf, um Parallelimporte zu verhindern. Denner wandte sich daraufhin an die Wettbewerbskommission, worauf diese den Hersteller büsste.
Dass die Verhinderung von Parallelimporten durch die Hersteller bestraft wird, ist indes äusserst selten. Konsumentenschützerin Stalder fordert daher ein besseres Kartellgesetz, mit dem die regionale Ausdifferenzierung von Preisen besser bekämpft werden könnte.
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